06 Rhythmus und Atem
Shownotes
Rhythmus und Atem – Kosmische und Menschliche Resonanz
Tauchen Sie ein in die tiefgreifende Welt des Rhythmus und des Atems, die untrennbar mit unserem Sein verwoben sind. Dieser Podcast untersucht, wie Rhythmus – von Platon als die Ordnung in der Bewegung definiert – unsere Existenz formt, von den kleinsten Zellen bis hin zu den größten kosmischen Zyklen. Was Sie erwartet:
Die Polarität des Lebens: Wir beleuchten den Atemrhythmus, der als Auf und Ab einer einzigen Bewegung Leben und Tod erfährt. Er besteht aus drei fundamentalen Phasen: der Einatmung (Spannungsaufbau), der Ausatmung (Spannungsabbau) und der Atempause. Vernachlässigt man einen dieser Pole, resultiert dies in Disharmonie und Unausgewogenheit. Lama Anagarika Govinda beschreibt diesen dreifachen Rhythmus als Nehmend, gebend, selbstversunken: Einatmend nehme ich die Welt in mir auf, Ausatmend gebe der Welt ich mich hin, Leergeworden leb’ ich mich selbst.
Der Atem als Spiegel der Individualität: Der Atemrhythmus drückt die Daseins-Weise des Menschen aus. Er ist so individuell wie unsere leibliche Erscheinung und spiegelt gleichzeitig Befund und Befinden wider – von Kontaktbereitschaft und momentaner Befindlichkeit bis hin zu den Auswirkungen von Stress und Überforderung. Seine Erscheinungsformen sind vielfältig: Er kann gehetzt oder ruhig, freudig oder ängstlich festgehalten wirken. Der gestaltende Rhythmus des Atems ordnet dabei Geist und Körper.
Die Resonanz des Kosmos: Wir erkennen, dass Rhythmus in uns immanent ist, da der Mensch Teil des Kosmos ist. Der menschliche Atemrhythmus steht im Einklang mit dem größten uns bekannten kosmischen Rhythmus, dem Platonischen Jahr von etwa 25.920 Jahren. Mit etwa 18 Atemzügen pro Minute vollzieht der Mensch pro Tag ungefähr 25.920 Atemzüge. Das durchschnittliche Menschenleben (etwa 72 Jahre) wird so zu einem Atemzug des Kosmos.
Schwingung und Harmonie: Es wird der Zusammenhang zwischen Atem und Schwingung untersucht. Jedes Atom und Molekül besitzt eine charakteristische Frequenz. Gedanken und Gefühle können als komplexe Schwingungsmuster verstanden werden, die durch den Atem gestaltet werden. Schon Pythagoras war überzeugt, dass alles, was existiert, letztlich eine Schwingung ist. Wenn alle unsere Rhythmen und Schwingungen synchronisieren, kann Bewegung zur bewegten Ruhe und sogar zur transzendierenden mystischen Erfahrung werden. Disharmonien äußern sich hingegen als Unwohlsein und Verstimmung.
Rhythmus im Alltag und die heilende Pause: Das heutige hektische Leben ist oft "rhythmuszehrend", was dazu führt, dass der Mensch ausser Atem gerät und sich erschöpft. Der Schlüssel zur Wiederfindung des Gleichgewichts liegt in der bewussten Gestaltung und Pflege von Pausen, Ruhe und Stille. Das Empfinden des Eigenrhythmus stärkt die Zentrierung im entrhythmisierten Alltag. Wenn wir zum Atem zurückfinden, sind wir am Ausgangspunkt aller menschlichen Möglichkeiten.
Erfahren Sie, wie Sie durch die Arbeit am, mit dem und durch den Atem wieder in Ihren ureigensten Rhythmus gelangen und die rhythmischen Regeln Ihres Organismus erkennen können.
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