07 Das Neugeborene, das Saugen und der Atem

Shownotes

Atem, Saugen und Berührung: Die elementare Welt des Neugeborenen

Tauchen Sie ein in die tiefgreifenden Prozesse der ersten Lebensmomente. Diese Episode beleuchtet, wie das Neugeborene den lebenswichtigen Übergang von der Versorgung über den Mutterkuchen zur selbständigen Atmung meistert. Der erste Atemzug erfordert immense Kraft, vergleichbar mit dem Aufblasen einer Kaugummiblase, wobei eine spezielle Substanz (Surfactant) die Lungenbläschen offen hält. Wir erklären die Herausforderungen der Lungenentfaltung und die typischen Anzeichen von Atemnot, wie das charakteristische Stöhnen, mit dem das Kind versucht, seine Atemprobleme selbst zu lösen und einen Gegendruck aufrechtzuerhalten.

Darüber hinaus erfahren Sie, dass Berührung und Saugen elementare Voraussetzungen für die Gestaltung des Atems und die Entwicklung von Körper- und Welterfahrung sind. Das Stillen dient dem Säugling nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern ist ein umfassender Lebensprozess und Ausdruck des grundmenschlichen Bedürfnisses nach Nähe und Geborgenheit.

Die Qualität früher Saugerlebnisse ist entscheidend: Nur wenn diese emotional und nahrungsmäßig befriedigend sind, kann sich tiefes Atmen zur selbstverständlichen Verinnerlichung entwickeln. Bei gestörtem Saugen hingegen kann die Atmung zur mechanischen Funktion verkommen. Ungenügende Saugbewegungen können zudem Mundmuskeln schwächen und zu passiver, flacher Mundatmung führen, welche die Funktionen von Schlucken und Sprechen beeinträchtigt.

Wir beleuchten die Bedeutung des Atemrhythmus: Dieser beginnt von Natur aus mit der Ausatmung — dem ersten Schrei, durch den sich der Säugling verkörpert. Mit dem selbstständigen Atmen beginnt nicht nur die erste unabhängige Tätigkeit des Menschen, sondern auch der Prozess der Distanzierung von der Mutter und die Verbindung zur Mitwelt. Dabei spielt die Atempause eine besondere Rolle: Das kurze Innehalten zwischen den Zügen kann als Anlage in der Atmung entdeckt werden und schafft einen Augenblick des Bewusstseins. Erfahren Sie, wie der empathische saugende Atem auf einer entspannten Mundhöhle und einem kräftig stimulierten Zwerchfell basiert, und wie die Aufnahme des Kindes durch die Mitwelt die Intensität seiner Bezogenheit prägt und seine Begabungen kreativ zu entwickeln hilft.

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